Das positive zuerst. Die Bedingungen zum Radfahren sind hier wesentlich besser als im Sudan. Gute Strassen, ein wesentlich schwächerer Wind und vor allem weniger Hitze. Hier kann ich eigentlich den ganzen Tag Radfahren ohne eine lange Mittagspause wegen der extremen Hitze einzulegen. Und so bin ich heute 130 Kilometer!!!, bis nach Idfu getafelt. Wow. In 2 Tagen bin ich in Luxor.
Wo Licht, da ist halt auch Schatten. Zunächst bin ich heute erstmals mach dem Routenplan von der Komoot App gefahren. Das war deshalb interessant, weil ich nur auf Seiten- und Nebenstraßen unterwegs war und so ziemlich interessante Eindrücke bekommen habe. Es geht halt auf den Staubstraßen sehr viel langsamer voran, aber egal dachte ich mir. Der Weg führte mich zum Kamelmarkt nach Daraw und zum Tempel Kom Ombo. Als ich weiter in ein kleines Dorf in der Nähe von Kom Ombo kam, hielten mich plötzlich die Dorfbewohner auf. Plötzlich stand eine Gruppe um mich und verspertten mir den Weg. Hier darf ich nicht weiterfahren. Warum und wieso? – keine Ahnung. Ich musste umdrehen, wenn ich keinen Konflikt riskieren will. Und das will ich natürlich nicht.
Zurück auf die Hauptstraße und da kommt was kommen musste. 30 Kilometer vor Idfu kommt mir die Polizei entgegen, dreht um und hält mich auf. Zuerst wollen sie meine Nationalität und mein Ziel wissen. Pass und Visum interessiert sie nicht. Dann bieten sie an, mich mit Fahrrad dorthin zu bringrn. Ich lehne natürlich dankend ab. Dann fahren sie einfach die komplette Strecke hinter mir her. Ist ja kein Problem, aber ich fühle mich immer irgendwie gehetzt. Bergauf kriechen sie im Schrittempo mit hoch. Sie sind feundlich und nett, ich fühle mich aber nicht wohl. Sie wollen auch kein Geld, vielleicht haben sie sonst nix zu tun.
Als einmal eine Lücke entsteht und ich ausser Sichtweite bin, steuere ich das nächste Café an und bestelle mir einen leckeren Kaffee. Mit einem Grinsen im Gesicht sehe ich sie vorbeifahren. 10 Minuten später haben sie mich auf dem Rückweg wieder entdeckt. Ein paar verärgert Worte auf arabisch, aber im nächsten Moment war wieder alles ok. Sie waren, vorsichtig gesagt „not amused“ 😂Ich hab sie bis zum Hotel nicht mehr losgebracht. Selbst beim Einchecken stand einer der Polizisten neben mir. Morgen gegen 9 holen sie mich wieder ab. Und wehe ich fahre schon früher los drohen sie mir. Also gut, bis Luxor werde ich die sicher nicht mehr los. 🙈.